Budapest

Budapest, gelegen an den beiden Ufern der Donau, ist Ungarns Hauptstadt und gleichzeitig das historische, kulturelle, kommerzielle und infrastrukturelle Zentrum des Landes, sowie die Hauptstadt mit der neuntgrößten Bevölkerungszahl innerhalb der Europäischen Union. Unmittelbarer Vorfahre der Stadt Budapest ist die durch die Kelten gegründete Stadt Aquincum, die unter den Römern (1.-5. Jh.) der Hauptsitz der Provinz Niederpannonien war. Das heutige Budapest kam am 17. November 1873 zustande, als die drei an den beiden Ufern gelegene, bis dahin autonomen Städte Pest, Buda und Óbuda vereint worden sind. An der rechten Ufer der Donau, an der westlichen Seite der Stadt befindet sich das Budaer Gebirge, das für frische Luft in der Stadt sorgt. Am linken Ufer, an der Ostseite der Stadt breitet sich die Pester Ebene aus, das von den Hängen des Gödöllőer Hügellandes begrenzt wird.

Die Margareteninsel

Die Hauptstadt wird von der Donau geteilt in Buda und Pest, zwischen beiden umrahmt der Fluss die Margareteninsel, den schönsten Park der Stadt. Im Mittelalter bauten sich hier verschiedene Ordensgemeinschaften Kirchen und Klöster. In der Mitte des XIII. Jahrhunderts ließ König Béla der IV. einen Dominikanerkloster errichten, damit er hier seine Tochter Margit unterbringen kann. Zum Ende des gleichen Jahrhunderts entstand auch die Kirche und das Kloster der Franziskaner. Budapest ist die einzige europäische Hauptstadt mit heißen Thermalquellen, seit 1934 Bäderstadt, sowie seit 1937 Träger des Titels Internationale Heilbäderstadt. Um die auf der Margareteninsel hervortretenden Heilquellen verwenden zu können, wurden Hallenbäder und Heilwasseranstalten erbaut, die auch mit dem als Tagungsstätte dienenden Danubius Health Spa Resort Margitsziget verbunden sind.

Die namensgeberin der Insel:

Die Margareten-Insel erhielt ihren Namen von einer Nonne, der Heiligen Margarete (Margit, 1242-1271). Während der Jahrhunderte hatte die Insel mehrere Namen, unter anderem wurde sie auch Insel der Hasen (Nyulak szigete) genannt. Margit war Tochter eines der bedeutendsten ungarischen Herrschers, Béla dem IV. Mit seinem Namen verbindet sich der Wiederaufbau nach der Verwüstung des ganzen Landes durch die Tataren. Unter anderem hat er die Burg zu Buda erbauen lassen. Béla der IV. hat eine Gelübde geleistet, demnach er seine zu gebärende Tochter der Kirche weiht, sollte ihn der Niedergang verschonen. Margit kam im Alter von 10 Jahren in das neu erbaute Kloster, wo sie fernab der Welt ihr asketisches, heiliges Leben führte. Legenden berichten über ihre Wundertaten. Die Anhänger des katholischen Glaubens sehen in ihr das Vorbild der Selbstbeherrschung und der christlichen Nächstenliebe.

The island in literature:

Numerous Hungarian authors and poets have dealt with the island and its peculiar atmosphere in their works. The poem below is a fine example of these works:

Endre Ady

Legend of Saint Margaret

One night of ancient tales the Rabbit Island

Confessed to me its secret. This was it:

Her royal father cast into a cloister

The legendary maid, white Margaret.

 

A girl of dreams she was: a scream unuttered.

One uncouth word could lay her in a swoon.

This was a court where brutish shaggy warriors

Rumbled and tossed their beards midnight and noon.

 

Long years she waited for her western lover,

Not some mustached and hirsute warlord boor.

A soft boy he, melodious, delicate,

A girlish, vague, and tearful troubadour.

 

Long time she waited, and her heart stood spellbound.

The castle buzzed, and boastful Huns rode in

From battle on their whinnying Turkish horses.

He never came, her dream-quiet paladin.

 

He never walked here in the Danube-lands,

That lad of songs and kisses soft and shy;

To Jesus then they offered Margaret,

And on the Isle of Rabbits she would die.

 

translated by Zsuzsanna Ozsváth & Frederick Turner

Klöster- und Kirchenruinen:

Von den Hotels Richtung Süden können folgene Sakralbauten angetroffen werden:

St. Michael Prämonstratenserkirche: Die im XII. Jahrhundert im romanischen Stil erbaute Kirche ist der älteste Sakralbau der Insel. Das Relief über dem Eingang zeigt den Erzengel Michael, im Turm befindet sich eine der ältesten Glocken Ungarns, aus dem XV. Jahrhundert.

Die Ruinen der Dominikanerkirche und des Nonnenklosters: Das Kloster stellt den wichtigsten Sakralbau der Insel dar, und war eine der bedeutendsten Frauenklöster des mittelalterlichen Ungarns. Hier lebte die Namensgeberin der Insel, die heilige Margarete 1252-1271.

Die Ruinen der Kirche der Franziskaner: Die mittelalterliche Kirche wurde im XIII. Jahrhundert erbaut, man kann Stilmerkmale der späten Romanik und der frühen Gotik erkennen. Nahe an den Ruinen befindet sich der Rosengarten, der mehr als 200 Rosenarten in Form von 25.000 prunkenden Rosensträuchern beherbergt.

Musikbrunnen:

Nahe dem südlichen Ende der Margareten-Insel steht eines der größten musizierenden Springbrunnen Europas. Von einer Wasseroberfläche von 1000 m² stoßen 154 Düsen das Wasser in die Höhe, die größte in 10 m Höhe. Der Springbrunnen, der 1962 erbaut und in 2013 renoviert worden ist, zählt zu den Wahrzeichen der Insel. Die abwechslungsreichen Musikstücke ertönen immer zur vollen Stunde, nach Einbruch der Dunkelheit machen 227 Lichter das Erlebnis noch bunter.

Brahms: Ungarische Tänze (musizierender Springbrunnen)

Die andere Zierde der Margareten-Insel, nur einige Gehminuten nördlich der Tagungsstätte, ist die Kopie des Musikbrunnens von Péter Bodor. Das Original, 1820 vom szeklerischen Multitalent erbaut, stand auf dem Hauptplatz der siebenbürgischen Stadt Marosvásárhely (Neumarkt am Mieresch, Târgu Mureș). Auf der Spitze der Kuppel steht die Skulptur des Meeresgottes Poseidon (Neptun). Der Brunnen musiziert jede halbe Stunde.